March 13, 2023


Data Unit Admin

Was ist der Lagerbestand und wie ermittelt man ihn?

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Der Lagerbestand ist ein wichtiger Bestandteil jedes Unternehmens. Eine genaue und aktuelle Erfassung der durchschnittlichen Lagerbestände ermöglicht es Unternehmen, ihre aktuelle Bestandssituation zu kennen, die Nachfrage vorherzusehen und darauf zu reagieren und ihre Lieferketten zu optimieren. Sie hilft auch, Engpässe oder überschüssige Erzeugnisse zu vermeiden. Dadurch lassen sich unnötige Kosten und Ressourcen einsparen.

In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Begriffsbestimmung und Vorgehensweise bei der Ermittlung des durchschnittlichen Lagerbestands.

Was ist ein durchschnittlicher Lagerbestand?

Der Begriff Lagerbestand bezieht sich auf die Rohstoffe, Fertigerzeugnisse und sonstige Artikel, die ein Unternehmen zur Befriedigung der Kundennachfrage vorrätig hat. Der durchschnittliche Lagerbestand gibt den Wert der Vorratsmenge an, die während eines bestimmten Zeitraums im Lager vorgehalten wird.

Das Lager ist ein grundlegender Bestandteil der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens, da es ermöglicht, einen angemessenen Warenbestand aufrechtzuerhalten, eine Überbevorratung zu vermeiden und sicherzustellen, dass es keine Fehlbestände gibt. Auf diese Weise trägt das Lager dazu bei, ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu finden.

Es ist hervorzuheben, dass eine wirksame Bestandsverwaltung einem Unternehmen hilft, die Kosten zu minimieren, den Kapitalfluss zu optimieren und seine allgemeine Effizienz zu steigern.

Indem ein Unternehmen seine Lagerbestände genau im Auge behält, kann es den Zeit- und Kostenaufwand für die Bestellung und Lagerung von Produkten reduzieren und das Risiko von Verderben oder Beschädigung der Ware minimieren.

Im Allgemeinen ist der Lagerbestand eine Schlüsselkomponente der Lieferkette und hat einen erheblichen Einfluss auf die finanzielle Leistung des Unternehmens und die Kundenzufriedenheit.

Verschiedene Formen der Inventarisierung

Je nach den Erfordernissen des Unternehmens und der Branche gibt es verschiedene Arten von Warenbeständen. Es ist wichtig, dass die Unternehmen sich ihrer Besonderheit bewusst sind, damit sie das richtige Gleichgewicht zwischen einem zu hohen und einem zu niedrigen Bestand finden. Zu große Lagerbestände führen zu hohen Kosten für nicht genutzte Bestände, zu geringe führen zu Fehlbeständen und Umsatzeinbußen.

Grundsätzlich gibt es folgenden Formen von Lagerbeständen:

  • Rohstoffe: alle Materialien, die zur Herstellung oder Fertigung eines Produkts benötigt werden. Rohstoffe werden normalerweise in einem Lager aufbewahrt, bis sie für die Produktion benötigt werden.
  • Unfertige Erzeugnisse (WIP = work in progress): Teilweise fertige Erzeugnisse, die sich noch im Herstellungsprozess befinden. Unfertige Erzeugnisse sind sehr wichtig für die Überwachung des Produktionsfortschrittes.
  • Fertige Produkte: Produkte, die bereits hergestellt und zum Verkauf bereit sind.
  • Waren: die Produkte, die ein Unternehmen kauft, um sie zu verkaufen.
  • Sicherheitsbestand: der Bestand, der vorrätig gehalten wird, um Engpässe zu vermeiden. Im Falle eines vorübergehenden Mangels an Rohstoffen oder Fertigerzeugnissen stellt der Sicherheitsbestand die Weiterführung des Geschäftsbetriebs sicher.
  • Obsoleter Warenbestand: Produkte, die nicht mehr benötigt werden oder überflüssig geworden sind, aber noch gelagert werden.
  • Wartungs-, Reparatur- und Betriebsbedarf (MRO = Maintenance, Repair and Operations): Produkte, die zur Wartung und Reparatur von Geräten und Anlagen verwendet werden, aber nicht direkt in den Produktionsprozess eingebunden sind.
  • Virtuelles Warenangebot: Produkte, die online zum Verkauf angeboten werden, sich aber nicht in einem physischen Lager befinden.
Definition des Lagerbestands

Wie man den durchschnittlichen Lagerbestand ermittelt

Bei der Bestandsaufnahme in einem Lager werden die Menge und der Wert der Waren erfasst, die ein Unternehmen vorrätig hat.

Dies geschieht auf der Grundlage der Anzahl der vorhandenen Stückzahlen eines Produkts. Mit anderen Worten: Es muss die Menge der verkauften und/oder verbrauchten Produkte ermittelt werden. Von dieser Menge müssen Sie die Menge der eingekauften oder produzierten Produkte abziehen.

Einfach ausgedrückt sind die folgenden Schritte für die Erfassung des Lagerbestands erforderlich:

  1. Die Stückzahlen zu Beginn eines bestimmten Zeitraums (z.B. zu Beginn eines Monats oder eines Geschäftsjahres) ermitteln.
  2. Die Menge der in diesem Zeitraum gekauften oder produzierten Einheiten bestimmen.
  3. Die Anzahl der verkauften oder verbrauchten Einheiten feststellen.
  4. Abzug der Anzahl der verkauften oder verbrauchten Einheiten von der Anzahl der gekauften oder produzierten Einheiten. Mit dieser Berechnung erhält man die Anzahl der Einheiten im Bestand am Ende des festgelegten Zeitraums.

Die Formel zur Berechnung des Lagerbestands lautet also wie folgt:

Lagerbestand ist gleich Einheiten zu Beginn eines bestimmten Zeitraums plus gekaufte oder produzierte Einheiten minus verkaufte oder verbrauchte Einheiten.

Bei der Berechnung des Lagerbestands kommt es vor allem darauf an, die Daten regelmäßig zu aktualisieren und eine genaue und aktuelle Dokumentation zu erstellen. Darüber hinaus ist zu beachten, dass diese Berechnung für jede Produktgruppe einzeln durchgeführt werden muss.

Es gibt verschiedene Methoden der Bestandserfassung, die dann zur Berechnung des Lagerbestands verwendet werden, wenn das Unternehmen zum Beispiel expandiert:

  • Die physische Methode, die darin besteht, die Menge und Verfügbarkeit der Produkte in einem Lager physisch zu zählen und zu überprüfen. Sie wird von Zeit zu Zeit durchgeführt.
  • Die FIFO-Methode (oder First In, First Out), d.h. zuerst rein, zuerst raus. Bei dieser Methode werden die Produkte, die zuerst in den Bestand aufgenommen werden, auch zuerst verkauft. Sie wird normalerweise für verderbliche Produkte verwendet.
  • Die LIFO-Methode (oder Last In, First Out), d.h. letzter Zugang, erster Abgang. Bei dieser Methode wird davon ausgegangen, dass die zuletzt in den Bestand aufgenommenen Artikel als erste verkauft werden. Sie wird im Allgemeinen in Branchen angewandt, in denen die Warenkosten der Inflation unterliegen und das Unternehmen die Auswirkungen steigender Kosten auf seinen Jahresabschluss minimieren möchte.
  • Bei der Methode des ausgewogenen Durchschnitts werden die Durchschnittskosten aller Vorratsgüter unter Berücksichtigung der Menge und der Kosten der einzelnen Güter berechnet.
  • Die Standardkosten-Methode basiert auf den geschätzten Kosten der Produkte und wird an Marktschwankungen angepasst.
  • Bei der ABC-Methode (Analyse der Artikel-Klassifikation) werden die Produkte im Lagerbestand je nach ihrer Bedeutung in drei Kategorien (A, B und C) eingeteilt, wobei für jede Kategorie eine andere Methode angewandt wird.
  • Bei der Methode der variablen Stückkosten wird davon ausgegangen, dass die Stückkosten im Laufe der Zeit schwanken und regelmäßig aktualisiert werden, um Kostenänderungen berücksichtigen zu können.
  • Bei der Einzelkostenmethode wird jeder Einheit im Bestand ein bestimmter Preis zugewiesen, unabhängig davon, wann sie gekauft wurde oder wie hoch die aktuellen Anschaffungskosten sind.
  • Bei der Methode der zuletzt angefallenen Kosten werden die jüngsten Anschaffungskosten als die aktuellen Kosten für alle Einheiten im Bestand erfasst.
  • Bei der Ist-Kostenmethode werden die Kosten auf der Grundlage von Marktschwankungen und anderen externen Faktoren aktualisiert.

Jede Methode der Bestandsberechnung hat ihre Vor- und Nachteile. Die Wahl der Methode hängt von dem Unternehmen, der Branche und den buchhalterischen und steuerlichen Voraussetzungen des Unternehmens ab. Daher ist es wichtig, die richtige Methode zu wählen und sie konsequent anzuwenden, da sich Änderungen der Vorrat-Berechnungsmethoden auf die Jahresabschlüsse und die steuerlichen Verpflichtungen des Unternehmens auswirken können.

Weiterführender Tipp:

ERP-Systeme erfassen automatisch die Ein- und Ausgänge von Produkten, sobald sie vorgenommen werden.

Auf diese Weise halten sie die Lagerbestände in Echtzeit auf dem neuesten Stand. Anhand dieser Aufzeichnungen berechnen sie automatisch den derzeitigen Lagerbestand und bieten so jederzeit einen aktualisierten und akkuraten Einblick in den Warenbestand.

SAP Business One umfasst insbesondere Berichts- und Analysefunktionen, die es Ihnen ermöglichen, die Kapazität des Lagers zu überwachen und zu bewerten, Trends zu erfassen und qualifizierte Entscheidungen über Ihr Bestandsmanagement zu treffen.

Können wir Ihnen helfen, Ihre Inventarberechnung zu automatisieren und zu zentralisieren?

Anmerkung zu Inventar-Verwaltungssystemen

Bestandsverwaltungssysteme sind eine Art von Software, die Unternehmen bei der Verwaltung ihrer Bestände unterstützt, von der Verfolgung der Lagerbestände bis zur Erstellung von Berichten und der Analyse von Daten.

Als Teil von ERP-Systemen ermöglichen Bestandsverwaltungsmodule die Automatisierung und Optimierung aller lagerbezogenen Aufgaben, einschließlich:

  • Bestandsverfolgung: Übersicht über die Lagerbestände und Nachbestellung von Artikeln, wenn nötig.
  • Verwaltung von Kundenaufträgen: Bearbeitung und Verfolgung von Kundenaufträgen, einschließlich Abwicklung und Lieferung.
  • Barcode-Scanning: Automatisierung des Scannens und der Nachverfolgung von Artikeln, was Präzision und Effizienz verbessert.
  • Berichte und Analysen: Erstellung von Berichten über Lagerbestände, Verkäufe und andere wichtige Kennzahlen sowie die Möglichkeit, Daten zu analysieren, um sachkundige Entscheidungen zu treffen.

In dieser Hinsicht ist das ERP-System ein wertvolles Instrument für Unternehmen. Es hilft, Genauigkeit, Effizienz, Transparenz und Kosteneinsparungen bei der Lagerverwaltung zu verbessern. Indem Sie Ihr Inventar an ein ERP-System delegieren,

  • erhöhen Sie die Zuverlässigkeit und Detailgenauigkeit Ihrer Daten,
  • sparen Sie Zeit und Ressourcen für die Bestandsverwaltung und haben mehr Zeit für andere wichtige Aufgaben,
  • verbessern Sie den Überblick über Lagerbestände, Verkäufe und andere wichtige Kennzahlen,
  • sparen Sie Kosten und steigern die Effizienz der bestandsbezogenen Verfahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine effiziente Verwaltung des Lagerbestands für Unternehmen jeder Größenordnung von entscheidender Bedeutung ist, da sie dazu beiträgt, die notwendigen Materialien und Produkte an jedem Punkt der Lieferkette bereitzustellen.

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Roger Wipfli

Chief Sales Officer (CSO)

Phone: +41 41 925 17 17
Email: roger.wipfli@dataunit.ch

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